Working Equitation
Der neue Spaß am Reiten

Faszination Working Equitation

Das, was in den südeuropäischen Ländern als "Equitacao de Trabalho", "Doma de Trabajo" und "Monta de Lavoro" seit vielen Jahren bekannt ist, gewinnt in den letzten Jahren auch in Deutschland mehr und mehr Fans. Unter dem bis dorthin eher in Großbritannien verwendeten Namen "Working Equitation" ist diese junge Reitsportdisziplin heute in aller Munde. Aber was ist Working Equitation überhaupt?

Was ist Working Equitation?

Woher kommt die Reitart? Working Equitation ist keine Reitart oder Reitweise im speziellen Sinne - Working Equitation ist vielmehr eine junge Turniersportdiszplin, die sich aus der Tradition der südeuropäischen Arbeitsreitweisen entwickelt hat. Spanien mit der Doma Vaquera, den Vaqueros und seinen PRE, Portugal mit seinen Lusitanos, Frankreich mit den Gardiens und ihren Camargue-Pferden und die Butteri aus Italien mit ihren Murgesen sind die  Ursprungsländer der europäischen Arbeitsreitweisen, aus denen auch vor langer Zeit das Westernreiten entstanden ist.

Die Turnierdisziplin entstand aus dem Wunsch heraus, die traditionellen südeuropäischen Arbeitsreitweisen zu erhalten und sie über ihre Grenzen hinaus bekannt zu machen. Die verschiedenen nationalen Arbeitsreitweisen können sich durch ein gemeinsames Reglement in der Turniersportdisziplin Working Equitation miteinander messen und gleichzeitig ihre Traditionen weitertragen. 

Was braucht man zur Working Equitation?

Doch Working ist jedoch mehr als nur eine Turniersportdisziplin - sie ist die Liebe zur Ausbildung eines mutigen Partners mit dem in scheinbar müheloser Eleganz und Präzision jegliches Hindernis überwunden werden kann.

Ausgangspunkt dafür sind Pferd und Reiter - ganz gleich welcher Pferderasse oder Ausbildungsstandes. Durch das Training nach den klassischen Punkten der Ausbildungsskale bekommt der Reiter ein gut gerittenes, williges und versammlungsbereites, aber auch wendiges Pferd. Es wird in 4 Disziplinen trainiert und geprüft.

Welche Disziplinen bzw. Prüfungen enthält die WE?

Die Working Equitation besteht aus 4 Teildisziplinen: Der Dressur, dem Stil-Trail bzw. Dressur-Trail, dem Speed-Trail und der Rinderarbeit.

Die Dressur ist die Grundlage für alle Anforderungen in den weiteren Teildisziplinen und steigert sich langsam von der Einsteigerklasse bis zur einhändig gerittenen Masterclass. Sie fördert die Rittigkeit, gymnastiziert das Pferd und beinhaltet alle Lektionen für die später notwendigen Manöver im Trail und an den Rindern.

Die Hindernisse im Trailparcours sind angelehnt an die Aufgaben eines Rinderhirten im freien Feld. Charakteristische Hindernisse sind beispielsweise das Öffnen und Schließen eines Tores, das Überqueren einer Brücke, oder das Durchreiten eines Pferches. Der Stil-Trail ist die Verbindung der Dressur mit den Anforderungen der einzelnen Hindernisse und wird daher auch Dressur-Trail genannt.

Im Speed-Trail absolvieren Pferd und Reiter einen vergleichbaren Parcours wie im Stiltrail. Dieses Mal geht es jedoch ausschließlich um die Schnelligkeit und einen fehlerfreien Ritt. Im Speedtrail bekommt der Reiter bei einem Fehler Strafsekunden, kann jedoch an anderen Hindernissen auch Bonussekunden sammeln. 

Die Königsdisziplin ist die Rinderarbeit – sie soll an die Arbeit der Rinderhirten auf den Campos erinnern, also wie man zum Beispiel einzelne Rinder aus einer Herde trennt, um sie zu impfen. Im Sinne der Turniersportdisziplin wird die Rinderarbeit national als Einzelwertung und international im Team geritten. Bei der Arbeit am Rind kommt es nicht nur auf reiterliches Können, sondern auch die richtige Taktik und das lesen der Rinderherde an.

Welche Aufgaben gibt es in der Working?

Die Aufgaben in der Working Equitation sind angelehnt an die eines Rinderhirten in den Campos. Sie sind vielfältig und Reichen von Lektionen der klassischen Dressur bis hin zu dynamischen Manövern im Trail und hoher Reaktionsfreude an den Rindern. Das Training von verschiedenen Hindernissen gibt der Grundlagenausbildung in der Dressur einen Sinn, was viele Pferde-Reiter-Paare motiviert und die feinen Hilfen selbst in engen Manövern und schweren Lektionen schult. Angelehnt an die Ursprünge der Arbeitsreitweise findet das Reiten im Schritt und Galopp statt und weniger im Trab.

Welche Leistungsklassen gibt es?

Die Leistungsklassen oder auch WE-Klassen der Working Equitation sind angelehnt an die der FN: Klasse E, Klasse A, Klasse L, Klasse M, Klasse S bzw. Master-Klasse. Eine Besonderheit der schweren Klasse, S-Klasse oder Masterclass ist das einhändige Reiten auf blanker Kandare. Natürlich steigern sich die Anforderungen von der leichten Klasse, über die Anfängerklasse über höhere Klassen langsam.

Für wen ist die Working Equitation geeignet?

Voraussetzungen für Working Equitation sind ein Pferd und ein Reiter. Working Equitation Voraussetzungen im engeren Sinne gibt es keine. Die Working Equitation als Turniersportdisziplin hat sich der Offenheit und Vielfalt verschrieben. Sie ermöglicht es Reitern ihre nationale Arbeitsreitweise zu präsentieren. Dies spiegelt sich in der stilechten Präsentation von Pferd und Reiter, sowie der großen Rassenvielfalt wieder, die diese Disziplin so faszinierend macht.

Wer macht die Regelungen?

Die Working in Deutschland wird national vom WED, dem Verein "Working Equitation Deutschland e.V." organisiert. International gibt es dafür die WAWE bzw. je nach Zuständigkeit innerhalb der einzelnen europäischen Länder der FITE.

Der Verband der Worker in Deutschland WED e.V. stellt das nationale Regelwerk und regelt besondere Ansprüche wie den Rinderschein Working Equitation, welche für einen fairen Sport für Tier und Mensch stehen. Der Verband Working Equitation Deutschland bietet Interessierten und Mitgliedern viele weitere Informationen rund um den Sport, lizensierte Trainer & Seminare, Regionalgruppen und Working Equitation Turniere.

Welcher Sattel für die Working Equitation?

Parallel zu der Entwicklung der südeuropäischen Arbeitsreitweisen und den für die Länder typischen Pferderassen haben sich auch charakteristische Arbeitssättel wie dem Vaquerosattel, Camarguesattel oder dem Portugesa entwickelt. Der Grundidee der Working Equitation folgend wird es gerne gesehen, wenn sich ein Pferde-Reiter-Paar in einem stilechten Sattel mit passendem Zaumzeug und passender Tracht präsentiert. Stilrichtungen sollten dabei nicht vermischt werden.

So unterschiedlich diese Arbeitssättel optisch auf den ersten Blick aussehen, allen gemeinsam war eine große Auflagefläche für das Pferd. Nur mit einer großen, den Pferderücken schonenden Druckverteilung war es den Rinderhirten möglich täglich viele Stunden mit dem Pferd unterwegs zu sein, ohne es zu beeinträchtigen. 

Den Ansatz der großen Auflagefläche haben wir bei SIGNUM zu dem zentralen Element unseres Sattelkonzeptes gemacht und damit die Vorzüge traditioneller Arbeitssättel bewusst erhalten. Da viele traditionelle Arbeitssättel den Ansprüchen an einen modernen und anpassen Sattel nicht genügen, wurde er mit einem innovativen Sattelkonzept kombiniert. Heute können wir Ihnen bei SIGNUM eine Sattelvielfalt anbieten, so groß wie die Vielfalt in der Working Equitation selbst. Maßsattel OMEGA Worker, OMEGA Vario Classic, OMEGA Rose - Konfektionssattel OMEGA El Torro

Welches Turnieroutfit für die Working Equitation?

Das Vorbild der stilechten Ausrüstung gilt auch für den Reiter. Diese ist entsprechend der Anforderungen einer Arbeitsreitweise edel und zweckdienlich zugleich. Jedes Element der Ausrüstung hat einen Sinn und Zweck für die tägliche Arbeit. Unnötiger Schmuck, filigrane Verzierungen oder gar glitzernde Zierteile wären hier fehl am Platze.

Das Outfit der Reiter orientiert sich an Kleidung und Ausrüstung in gedeckten Farben. Ein langärmeliges Hemd mit Weste für den Reiter wird mit einem Halstuch oder Krawatte, einer schlichten Reithose und Stiefeln kombiniert. Bei uns im Shop erhalten Sie stilechtes und fair produzierte Working Equitation Kleidung von Vorreiter - hier geht es zur Kollektion.

Was für Turniere gibt es in der Working Equitation?

In der Working gibt es verschiedene Turnierformate. Je nach ausgeschriebenen Klassen mit oder ohne Rinderarbeit. Seit einigen Jahren wächst auch das Starterfeld der Meisterschaften und Championate, wie der Deutschen Meisterschaft, der Working Equitation Europameisterschaft und Welmeisterschaft.  

Was uns von SIGNUM mit der Working verbindet: Stefan Baumgartner hat durch seine Leidenschaft für die iberische Halbinsel nicht nur unsere Sättel entworfen, sondern auch die Working Equitation nach Deutschland gebracht. Als Mitbegründer der Working Equitation Szene in Deutschland präsentierte Stefan Baumgartner zusammen mit unserem Team die Working Equitation auf vielen Messen und Events und organisierte 2008 eines der ersten Working Equitation Turniere in Deutschland. Zu den Pionieren der ersten Jahre gehören neben Stefan Baumgartner auch: Rolf Janzen, Roland Heiß, Gernot Weber und Roland Kunze. 

Zu Beginn hätte sich wohl noch keiner erträumen lassen, wie weit sich die Working einmal verbreiten wird. Besonders stolz macht uns, dass "unsere Jungs" Gernot Weber, Thomas Türmer und Mitja Hinzpeter seit Jahren zu Deutschlands erfolgreichsten Reitern der Working Equitation gehören. Unser Chef Gernot Weber war zusammen mit Mitja Hinzpeter, Thomas Türmer, Mirjam Wittmann und dem Bundestrainer Nuno Avelar Teil des deutschen Teams auf der Working Equitation WM 2018. Das Worker-Sommermärchen wurde wahr, als das Team die Mannschafts-Goldmedaille in der Gesamtwertung und der Rinderarbeit holte.