Die Ursprünge
der Working Equitation

Ursprünge der Arbeitsreitweise in Südeuropa

Das, was in den südeuropäischen Ländern als „Equitacao de Trabalho“, „Doma de Trabajo“ und „Monta da Lavoro“ seit einigen Jahren bekannt ist, gewinnt in den letzten Jahren auch in Deutschland mehr und mehr Fans. Unter dem bis dorthin eher in Großbritannien verwendeten Namen „Working Equitation“ ist diese junge Reitsportdisziplin heutzutage in aller Munde.

Immer mehr Reiter sind fasziniert von dieser vielsietigen Disziplin. Spätestens seit der Weltmeisterschaft der Working Equitation in München 2018, auf der das deutsche Team erstmals die Goldmedaille in der Mannschafts-Gesamtwertung und der Rinderarbeit holte, ist das Worker-Fieber ausgebrochen. Aber was ist diese Working Equitation überhaupt?

Von der Arbeitsreitweise zur Turniersportdisziplin

Working Equitation - Eine noch recht junge Turniersportdisziplin, welche an den vielen Aufgaben der Pferde  in der Landwirtschaft, unter anderem der stolzen spanischen Vaqueros, der südfranzösischen Gardiens mit ihren  charmanten Camargue-Pferden und der italienischen Butteri, angelehnt ist.

Sie fasst sämtliche traditionellen südeuropäischen Arbeitsreitweisen zusammen, aus denen auch vor langer Zeit das Westernreiten entstanden ist. Diese Arbeitsreitweisen sind teilweise in Vergessenheit geraten, bis sich ein kleiner Kreis ihrer angenommen und sie zu einer Wettkampfdisziplin gefördert hat.

Gemeinsames Reglement

Die junge Reitsportdisziplin Working Equitation entstand aus dem Wunsch heraus, die traditionellen südeuropäischen Arbeitsreitweisen zu erhalten und über ihre Grenzen hinaus bekannt zu machen. Die verschiedenen nationalen Strömungen der Arbeitsreitweise können sich durch das gemeinsame Regelwerk  miteinander messen und gleichzeitig ihre eigene Tradition präsentieren und weitertragen.

Doch die Working ist weit mehr als nur eine Turniersportdisziplin - sie ist die Liebe zur Ausbildung eines mutigen Partners mit dem in scheinbar müheloser Eleganz und Präzision jegliches Hindernis  überwunden werden kann.

Rinderarbeit im freien Feld

Eine Besonderheit der Working Equitation ist die Rinderarbeit. Sie imitiert die Rinderarbeit auf den Campos, bei der Reiter einzelne Rinder aus der Herde absondern, um sie z.B. zu impfen. Das ist aber noch längst nicht alles: Die Rinderhirten haben auch mit einigen Unwegsamkeiten zu kämpfen, sie müssen zum Beispiel in der Lage sein Tore vom Pferd aus zu öffnen und zu schließen, ohne dass ihnen ein Rind entwischt. Alles nicht so einfach!    

Das Working Equitation Pferd

Und was braucht man dazu? Einfach ein gut gerittenes, durchlässiges, gehorsames, versammlungsbereites aber auch wendiges Pferd, welches nach den klassischen Punkten der Ausbildungsskala geritten ist, ganz gleich welcher Rasse! Im Vordergrund stehen die Rittigkeit und der Gehorsam des Pferdes. Es wird in 4 Disziplinen geprüft: Dressur, Trail, Speedtrail und Rinderarbeit.