Die Kontrolle 
der Sattel Passform

Wie kann ich prüfen, ob mein Sattel passt?

Sobald wir den Sattel auf den Pferdrücken legen, ihn angurten und uns als Reiter auf das Pferd setzen, bringen wir Druck auf den Pferderücken. Ein Sattel drückt also immer – es gilt jedoch diesen Druck möglichst gleichmäßig und Rücken schonend zu verteilen.

Um empfindliche Stellen des Pferderückens aufzuspüren, die ggf. mit der Sattelpassform zusammenhängen, kann man im ersten Schritt sanft mit der Hand an der Wirbelsäule entlangstreichen. Zusätzlich dazu kann man anhand der folgenden Anleitung den Sattel auf seinem Pferd überprüfen.

Gleichmäßige Druckverteilung

Die erste Voraussetzung für eine gleichmäßige Druckverteilung ist, dass das Verhältnis von Sitzgröße und damit dem Reitergewicht zu der Größe der Auflagefläche des Sattels passen. Die Auflagefläche des Sattels sollte von vorne nach hinten gleichmäßig aufliegen und keine Brücke oder Druckspitzen bilden, die für das Pferd unangenehm sind.

Die Winkelung der Polsterung an der Schulter sollte parallel zur Schulterlinie verlaufen und auch hier von oben nach unten gleichmäßig aufliegen. Die Winkelung der Kissen über dem Rippenbogen sollte parallel zur Rückenform liegen und ein Aufwölben des Rückens erlauben.

Überprüfung der Druckverteilung

Um die Passform zu überprüfen, kann man am gesattelten, stehenden Pferd mit der flachen Hand den Druck zwischen Pferderücken und Polsterung der Sattelkissen prüfen. Hierzu drückt man mit der freien Hand leicht von oben auf die Sitzfläche des Sattels, um etwas Druck zu simulieren. Mit der zweiten, flach gestreckten Hand streicht man vom Widerrist beginnend nach hinten zwischen Pferderücken und Sattelkissen entlang – der Druck sollte sich hier überall gleichmäßig stark anfühlen. 

Dasselbe gilt für die Ränder der Auflagefläche im hinteren Bereich. Hier sollte der Druck zu den Rändern der Polsterung sanft auslaufen.

Der richtige Schwerpunkt des Sattels

Je nachdem wie sich das Pferd typischerweise unter dem Sattel bewegt kann man ein leichtes Aufwölben des Pferderückens durch sanften Druck unter dem Pferdebauch simulieren. Auch jetzt sollte der Sattel nirgends Druckspitzen erzeugen. 

Ein weiteres Merkmal ist der Schwerpunkt des Sattels, der (je nach Satteltyp) ausgeglichen sein sollte.

Schulterfreiheit des Sattels überprüfen

Die Passform des Sattels im Bereich der Schulter kann man an der Polsterung an der Schulter testen. Hierzu drückt man wieder mit der freien Hand leicht von oben auf die Sitzfläche des Sattels, um etwas Druck zu simulieren. Mit der zweiten, flach gestreckten Hand streicht man zwischen dem Pferderumpf und dem Sattelkissen entlang vom Widerrist über die Schulter bis zum unteren Ende der Polsterung.

Der Druck sollte sich auch hier von oben bis unten gleichmäßig stark anfühlen. Nur so kann der Sattel dem Pferd ausreichend Schulterfreiheit bieten und eine uneingeschränkte Bewegung des Pferdes unter dem Sattel ermöglichen.

Ausreichende Wirbelsäulenfreiheit

Der Sattel darf natürlich niemals direkt auf dem Widerrist oder der Wirbelsäule aufliegen. Hier sollten 2-3 Finger Platz zwischen Widerrist und Sattel bleiben. Der Wirbelsäulenkanal sollte breit genug sein – dies lässt sich durch einen Blick von vorne und hinten in den Wirbelsäulenkanal leicht erkennen. 

Wenn das Tageslicht nicht ausreicht, empfiehlt sich hier mit einer Taschenlampe in den Wirbelsäulenkanal zu leuchten.

Passformkontrolle durch den Sattler

Natürlich ist dies nur eine Empfehlung für eine grobe Überprüfung der Sattelpassform. Für eine kompetente Passformkontrolle empfehlen wir einen persönlichen Kontrolltermin mit dem Sattler des Vertrauens. Mit einem geschulten Auge und viel Erfahrung kann dieser den Sattel am Pferd überprüfen und gleichzeitig genaue Änderungsmöglichkeiten aus dem Ergebnis ableiten. Sollte eine Veränderung am Sattel notwendig sein, kann diese direkt im Anschluss anhand der genauen Vorgaben des Sattlers vorgenommen werden.